Warum Feedback bestimmt nichts für Ihr Unternehmen ist

Feedback ist eines der spannendsten und meistdiskutierten Themen im Bereich neues Leadership und Organisationsentwicklung. In meinem Blog finden Sie neben einem Framework für systematisches Feedback, einen Feedback-Guide und einen FAQ. Es gibt aber Gründe, warum das nichts für Ihr Unternehmen ist.

  1. Widerstand – insbesondere bei Führungskräften

    Jede Veränderung geht mit Widerstand einher. Feedback-Prozesse sind schwierig für den Feedback-Geber und den Feedback-Nehmer. In dem von mir vorgestellten Ansatz sollten sich Mitarbeiter und Führungskräfte sogar auf Augenhöhe begegnen. Das ist für die meisten Unternehmen neu und für die Führungskräfte eine besondere Herausforderung. Für sie ändert sich dadurch am meisten. Ihre Führungsrolle, die Machtverhältnisse ändern sich. Feedback setzt voraus, dass man sich selbst und andere entwickeln möchte, reflexionsfähig und veränderungsbereit ist. Das alles sind schon dicke Bretter und gerade im Bereich Ihrer Führungskräfte werden Sie daher einiges an verdecktem und offenem Widerstand erfahren.

  2. Veränderungsprojekte scheitern oft

    Wenn Sie Feedback als Regelprozess installieren möchten, starten Sie ein Veränderungsprojekt, das neben einem anderen Führungsleitbild Ihre Organisation und Kultur im Unternehmen verändert. Schlecht gemanagte Veränderungsprojekte scheitern fast immer bzw. erreichen nicht die erwarteten Ziele.

  3. Feedback müsste Teil eines strategischen Aufbruchs sein.

    Damit dieses Veränderungsprojekt erfolgreich wird, müsste Feedback eingebunden sein in ein strategisches Konzept, wie sie Ihr Unternehmen und Ihre Kultur weiterentwickeln wollen. Dazu gehört auch, wie sie Ihr Performancemanagement verändern möchten. Ein Aufbruch für Ihr Unternehmen.

  4. Wir sind in der digitalen Transformation

    Wenn Sie gerade in einer digitalen Transformation sind, haben Sie mit neuer Technik, Software, Prozessen und neuen Tools vermutlich genug zu tun.  
  5. Der Business-Case fehlt – Studien zu Feedback nicht immer positiv

    Es gibt Studien und Business-Cases, die zeigen, wie wertvoll Feedback sein kann. Aber gleichzeitig fehlt eine verbindliche, wissenschaftlich abgesicherte Sicht, ob und wie viel ein Unternehmen z. B. über eine erhöhte Produktivität von einem neuen Feedback-Prozess profitiert.
  6. Was hat der Kunde davon?

    Kunden profitieren vielleicht nicht direkt davon, dass Sie sich mit dem Thema Feedback beschäftigen.
  7. Es ist Unklar, wie die Mitarbeiter reagieren

    Wie reagieren Ihre Mitarbeiter, wenn sie nicht nur regelmäßig Feedback bekommen, sich entwickeln und dabei auch den eigenen Vorgesetzten oder Kollegen wertschätzendes Feedback geben sollen. Können ihre Mitarbeiter das überhaupt oder sind die dazu bereit?

Wenn Sie bis hierhin gekommen sind, fragen sie sich vielleicht, ob ich das oben Geschriebene ernst gemeint habe. Jein ist die Antwort. Ja in dem Sinne, dass all die oben genannten Punkte ihre Berechtigung haben, betrachtet zu werden. Und tatsächlich empfehle ich Feedback nicht jedem Unternehmen oder jeder Behörde bzw. nur mit modifizierten Ansätzen. Demgegenüber steht aber ein klares Nein, da es für alle oben genannten Punkte gute Gegenargumente gibt. Wenn Sie ihr Unternehmen, Ihre Kultur, Mindset und Ihre Führung kontinuierlich entwickeln möchten, bereit sind, Feedback als Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens zu sehen, sich von anfänglichen Widerständen nicht abschrecken lassen, ist regelmäßiges Feedback Ihr Instrument.

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